Pierre Bertaux

französischer Germanist; einer der führenden Männer der Résistance; Direktor der Sûreté nationale 1949-1951; gab als Germanist der Hölderlinforschung neue Impulse

* 8. Oktober 1907 Lyon

† 13. August 1986 Saint-Cloud/Hauts-de-Seine

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1986

vom 6. Oktober 1986 , ergänzt um Meldungen bis KW 20/2001

Wirken

Pierre Bertaux war ein Sohn des Germanisten Prof. Félix B., der sich um die Durchsetzung des Werkes von Gerhart Hauptmann in Frankreich verdient gemacht hatte und mit vielen deutschen Exilschriftstellern befreundet war. Mit deutscher Kultur wurde er so schon im Elternhaus konfrontiert. Auch sein Großonkel Félix Piquet war Germanist. B. besuchte höhere Schulen in Rouen und Mayence, ferner die Lycées Janson-de-Sailly und Louis-le-Grand in Paris sowie die berühmte Ecole Normale Supérieur, wo Jean-Paul Sartre und Raymond Aron seine Schulgefährten waren. Anschließend studierte er in Paris und Berlin. B. war der erste französische Student an der Berliner Universität nach dem Ersten Weltkrieg. Mit einer Arbeit über Hölderlin promovierte er zum Docteur ès lettres.

Nach einer kurzen Tätigkeit beim Rundfunk (Chef des émissions parlées) von 1934 bis 1935 wandte sich der überaus vielseitige B. zunächst der aktiven Politik zu und fungierte von 1936 bis 1937 als Kabinettschef zuerst beim Unterstaatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, dann im Erziehungsministerium. ...